Sizilianische Mafia

Die Mafia ist wie ein "alter ego" für Sizilien. Die Cosa Nostra oder Mafia wurden in früheren Zeiten, wahrscheinlich etwa Mitte des 19. Jahrhunderts als eine Art Geheimbund in Sizilien gegründet. Heute ist der Begriff Mafia zu einer Art Mythologie geworden. Es ist sogar so, dass die Drogensüchtige, Psychopathen, Taschendiebe und Hooligans sich für die Mafiosi halten. Mit der Historischen Bedeutung der alten Mafia – oder auch mit dem Leiden, das sie über ihre Insel und später auch in andere Teile der Welt gebracht hat, hat das zum Glück nichts mehr zu tun.

Wegen der Mafia hat das sizilianische Volk viel gelitten. Trotzdem halten viele Leute die Mafia für eine Art „edelmütigen Ritterorden“ eine mächtige Geheimsekte, die für die Gerechtigkeit kämpft. Beide Ansätze sind und waren falsch und dieses romantische Bild der Mafia wurde eher von Hollywood – Filmen geprägt denn durch die Realität. Blockbuster wie „Der Pate“ haben ihren Teil dazu beigetragen.

An ein Heldentum von Mördern wird hier nicht geglaubt und auch auf Sizilien ist die Mafia nicht populär. Das Wort „Mafia“ ist eher ein Synonym für die dumme Hochnäsigkeit geworden. Ursprünglich aber bedeutet "mafiusu", "marfusu" im sizilianischen Dialekt „Mut“ – eine Bedeutung, die diese Worte vor allem im Landesinneren noch heute haben.

Als die Hauptstadt der sizilianischen Mafia galt die Stadt Corleone. Aus dieser Stadt stammt einige der bekanntesten Mafiosi wie Salvatore Riina und Bernardo Provenzano. Und natürlich kommt hierher Don Corleone – der „Pate“ aus Hollywood. Diese Stadt Corleone liegt im Zentrum der Insel auf der Kreuzung aller wichtigen Handelswege. Deswegen stand es immer im Mittelpunkt für alle Eroberer von Sizilien. Der Autor der bekanntesten Mafia-Sage - Mario Piuso – erwähnte Corleone als die Stadt mit der grausamsten Bevölkerung Siziliens. Im Kampf um die Macht in der Stadt Corleone wurden wirklich nach dem 2. Weltkrieg an die 300 Morde im Auftrag der verfeindeten Mafia-Clans begangen. Heute kann man daran kaum glauben: Die sauberen und charmanten Strassen in Corleone machen einen Eindruck von einem ruhigen Urlaubsort. An die kriminellen Nachkriegszeiten und die brutalen Verbrechen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erinnern nur die Exponate im Mafiamuseums.

Die Kämpfer gegen die Mafia sind in Sizilien Nationalhelden gleichgestellt. Zu Ehren der bekanntesten Widersacher der Mafia, Falcone und Borsellino, wurde der Flughafen in Palermo benannt. Die Mafia hat Giovanni Falcone, dem bekannten Mafiajäger, im Mai 1992 in der Nähe von Palermo mit einer Autobombe ermordet. Kurze Zeit später fand auch sein Freund und Vertrauter Paolo Borsellino nach einem Anschlag den Tod. In Folge dieser Morde wurde der organisierten Kriminalität in Sizilien nun der totale Krieg erklärt, vorher gab man sich in diesem Bereich mit Ausnahme der Ermordeten Schamhaft bedeckt. So wurden in Palermo und auch in vielen anderen Städten die Mitglieder und Anführer der Cosa Nostra verhaftet und angeklagt, und ihre Vermögen wurde beschlagnahmt. Heute befindet sich im Haus eines der Mafia-Bosse in Palermo eine Kaserne. Auf dem ehemaligen Land der Cosa Nostra wird der Weizen für die Makkaroni „Antimafia“ gezüchtet. Die Hälfte der Geldmittel aus dem Verkauf dieser Makkaroni wird für die Mafia-Opfer gespendet.

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