Faszination Vulkan - Ätna auf Sizilien

Catania
Catania ist eine Stadt am Fusse des Ätna. Ohne Rauchschwaden sieht man den Ätna eigentlich so gut wie nie.

In einem etwas älteren Magazin vom Verlag Merian über Sizilien beschreibt der freie Journalist Martin Rasper den Ätna mit den Worten: „Das Gestein ist rot von Eisen, gelb von Schwefel, schwarz von Kohlenstoff“, doch nur wenige würden der Faszination für den Ätna mit dem Beginn eines wohlwollenden Märchens beschreiben, denn der Ätna zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt.

Er schlummert nicht, der Ätna. Der Ätna ruht auch nicht. Wenn man meint, auf Sizilien dem Ätna mit ein wenig Spott oder Arroganz zu begegnen, dem wird der Berg zeigen, wer hier in Sizilien die wahre Macht über die Insel besitzt. Er räuspert sich. Rauch steigt beinahe täglich aus den Schloten des Ätna. Man weiß, dass der Ätna in den vergangenen Jahren mehrfach ausgebrochen ist und der Meinung ist, sich in Richtung Osten vergrößern zu müssen. Trotz seiner unmissverständlichen Mahnungen, immer wiederkehrender Vulkanausbrüche auf Sizilien auch in jüngster Zeit, bleibt die Faszination für den Ätna bestehen. Das wissen auch die Sizilianer, welche nach jedem Vulkanausbruch erneut aufbauen, was der Vulkan Ätna geschluckt hat. Bereits von Catania aus, zeigt der Ätna seine Magie, die zur Faszination von vielen Reisenden wird. Hotels und Ferienwohnungen in Catania werden oftmals von Menschen gebucht, die nur ein Ziel verfolgen, der Faszination des Ätnas erliegen, seinen Herzschlag hören. Mehr als 300 Nebenkrater sind Ziel von Touristen, Vulkanologen, Skifahrer auf dem Ätna, und wenn er raucht, spukt und seine Zunge in Form eines Lavastroms nimmt, was ihm im Weg liegt, dann kommen auch die Sensationshungrigen, Fotografen und Hobbyvulkanologen. Kennt man die Geschichte des Ätna, kennt man auch die Mythologie und die Legenden um den Ätna, wo von Zyklopen, Ort der Verdammnis und in der Artussage ist der Ätna sogar dem Paradiese gleichend. Es ist dann also auch kein Wunder, wenn selbst Esoteriker dem Ätna ihre Faszination aussprechen und ihn als eine Kraftquelle, als einen energetischen Ort betiteln. Betrachtet man nur wenige Monate nach einem Ausbruch den Ätna, ist diese Betrachtungsweise gar nicht so falsch zu interpretieren. Die Botanik ist die Erste, die mit ihren verschiedenen Pflanzenarten kennzeichnet, der Berg lebt, und gibt auch wieder Leben zurück. Es mag erstaunen, aber die Botaniker geben sogar an, dass sich auf dem Ätna rund 300 endemische Pflanzen befinden, also Pflanzen, die es nur hier am Ätna und sonst an keinem anderen Ort der Welt zu entdecken gibt. Hier wachsen Baldriangewächse, der Rote Rittersporn, der Rainfarn und Ginster und das lila blühende Veilchen Viola aetnensis begrüßt den Wanderer auf dem Ätna.

Bei all der Faszination für den Ätna bleibt der Vulkan Ätna das, als was er geboren wurde. In Ursprung seines Namens gehen die Spuren zurück bis ins Indogermanische und übersetzt heißt er bis heute „der Brennende“. Solange der Ätna seine Lavasteine in den Himmel schießt, seinen heißen Atem Dampf macht und mit seinem Lavastrom beginnt, sein Äußeres erneut zu verändern, so lange wird die Faszination für einen der aktivsten Vulkane der Welt erhalten bleiben.

Katja Elflein

Foto: De Agostini Picture Library

Datum: 21.03.2010

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