Die Palmen auf Sizilien, die zu den Wahrzeichen der Insel zählen, sind in ernsthafter Gefahr. Schuld daran sind gefräßige Insekten, die wohl 2005 auf Sizilien eingeschleppt wurden.
Der Palmenrüssler: Feind aller Palmen
Schätzungen zufolge sind rund 13.000 Palmen auf Sizilien befallen. Vielen Palmen droht die Fällung. Schuld an dieser Misere: Ein Insekt namens Palmrüssler („Rhynchophorus ferrugineus“). Der Palmrüssler frisst sich in einem hohen Tempo durch die Palmenbestände Siziliens. Das aus Südostasien stammende Insekt wurde vermutlich über die Toskana in Sizilien eingeschleppt. Das Insekt ist ein zäher Überlebenskünstler. Hohe Temperaturen bis hin zu 50 Grad Celsius machen ihm nichts aus. Da der Palmrüssler bis zu 400 Eier in seiner Lebenspanne legen kann, breitet sich der Bestand der Käfer in Windeseile aus. Die Schädlinge ziehen sich anfangs in das Innere der Palmen zurück, wo sie ihre Eier legen und dann zur nächsten Palme weiterziehen. Die Brisanz für die Palmen Siziliens liegt darin, dass man die betroffenen Bäume erst als befallen erkennen kann, wenn es schon zu spät ist, um eingreifen zu können. Der Grund: Die Larven bohren sich aus ihrem Nest im Inneren der Palme durch die Pflanze, bis alle Blätter ausfallen.
Auch Palermo ist betroffen
Die Hauptstadt Palermo ist auch auf Grund ihrer Palmen-Skyline bekannt. Auch diese Palmen in Palermo sind von dem Schädlingsbefall betroffen. Tausende Palmen mussten schon auf Sizilien gefällt werden, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Eine Expertengruppe, die die Situation kürzlich in San Remo debattierte, bezeichnet die Lage als „dramatisch, aber nicht hoffnungslos“. Im Winter schläft der Palmrüssler, daher werden auf Sizilien nun alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, um auf die wieder einsetzende Plage vorbereitet zu sein.
Christian Bathen
Foto: Christian Bathen
Datum: 11.02.2010
Zusatzinformationen
Palermo
Palermo, die Hauptstadt Siziliens, besitzt durch ihre Skyline, die durch einen großen Palmenbestand auffällt, einen ganz besonderen Flair.
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