Boot mit über 500 Flüchtlingen vor Sizilien in Süditalien gerettet

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Tragödie vor Sizilien nimmt kein Ende. Hunderte Flüchtlinge aus Nordafrika gerettet. 3 Libyer schafften es nicht an die Küste.

Italien meldet wieder etwa 500 Flüchtlinge, die vor der Küste von Sizilien gerettet wurden. Unter ihnen waren auch Frauen und Kinder. Sie waren nach rund 20 Stunden anstrengender Überfahrt von Nordafrika auf einem überfülltem Boot in Seenot geraten. Patrouillenboote eskortierten sie ans sichere Ufer. Nur für 3 Menschen aus Libyen kam jede Hilfe zu spät. Sie hatten versucht, ans Ufer zu schwimmen und waren dabei ertrunken. Sie konnten nur noch tot geborgen werden.

Die Flüchtlingswelle aus Südafrika Richtung Sizilien nimmt weiter zu, insbesondere seit den Unruhen in Tunesien und in Lybien. Präsident Zineel-Abidine Ben Ali von Tunesien hatte im Januar 2011 nach Protestaktionen der Bevölkerung das Land Richtung Saudi Arabien verlassen. Er galt als Diktator und ließ offensichtlich Wahlergebnisse fälschen. Auch Lybien folgten Anfang 2011 Aufstände gegen den Diktator Lybiens Muhammar al-Gaddafi, der seitdem einen Krieg gegen sein eigenes Volk begann.

Diese politischen Unruhen führten zu den zunehmenden Flüchtlingsströmen in Richt des benachbarten Siziliens an der Südspitze von Italien. Einige wurden sogar von den Menschenhändlern vor Siziliens Küste ins Meer geworfen. Einer der Flüchtlinge ertrank, weil er nicht schwimmen konnte. Weitere Vermisste sind vermutlich auch ertrunken. Auch verunglücken immer wieder Boote, die hunderte von Flüchtlingen Richtung Sizilien bringen sollen.

Solche Tragödien finden immer wieder vor Siziliens Ufern statt. Im Jahr 2003 wurden noch ca. 8.000 Flüchtlinge festgestellt. Zwei Jahre später waren es schon ca. 20.000. Die italienische Regierung hat mittlerweile den humanitären Notstand erklärt. Rom mahnt auch andere europäische Staaten, nicht einfach untätig mit anzusehen, wie die Zahl der illegalen Flüchtlinge vor Sizilien ständig wächst.

Außerdem ist die Situation in den Flüchtlingslagern einfach nicht menschenwürdig. Dort leben mehr als doppelt so viele Menschen als vorgesehen in den Auffanglagern. Und natürlich ist dort ein großer Konfliktherd entstanden. Ganz abgesehen davon, dass auch viele Flüchtlinge teure Kosten für die Überfahrt gezahlt haben und manche dann nicht einmal mit dem Leben davonkamen.

Doch nicht nur politische Motive drängen die Menschen zu Siziliens Küste im Süden Italiens. Auch Schmuggler befinden sich in ihren Reihen. Zwar versuchen die Behörden, an der Insel Lampedusa vor Siziliens Küste, die Illegalen abzufangen, doch die Problematik der illegalen Einwanderer bleibt. Die Tragödie vor Sizilien nimmt kein Ende.

Stephan Tripp

Foto: Markus Lenk

Datum: 28.05.2011

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