Filmtipp: Baarìa bringt sizilianische Geschichte auf die Leinwand

Filmtipp: Baarìa bringt sizilianische Geschichte auf die Leinwand
Filmtipp: Baarìa bringt sizilianische Geschichte auf die Leinwand

Der Kinofilm Baarìa erregt zur Zeit in Italien die Gemüter. Regisseur Giuseppe Tornatore thematisiert dabei die Geschichte einer sizilianischen Familie und deren Leben über drei Generationen. Die Verbindung zu Sizilien und den regionalen Traditionen, Gebräuchen, Sitten aber auch Problematiken ist dabei eines der zentralen Themen im Film. Für alle Sizilien Liebhaber ist Baarìa daher recht empfehlenswert. Ein landschaftlicher und gesellschaftlicher Einblick in das Sizilien aus der Sicht eines beheimateten Filmemachers. Persönlich, unterhaltsam aber auch nachdenklich stimmt dieser Film die Kinobesucher.

Bereits im Vorfeld hielten Filmkritiker mit ihren Erwartungen an diesen Film nicht lange hinterm Baum. Auf den internationalen Filmfestspielen in Venedig feierte Baarìa schließlich Premiere und wurde prompt für eine Oscarnominierung vorgeschlagen. Ebenfalls erhielt Giuseppe Tornatore für seine sizilianische Familiensaga eine Nominierung für den Golden Globe 2010. Die Vorschusslorbeeren für Baarìa scheinen nicht grundlos verteilt worden zu sein. Seit einigen Tagen läuft der Sizilien Film auch in deutschen Kinos und erfüllt zumeist die Erwartungen der kritischen Cineasten.

Die Handlung beschäftigt sich weitergehend mit der Familiengeschichte einer in Sizilien ansässigen Sippe und birgt Episoden aus dem Leben eines Mannes, seines Sohnes und seines Enkels. Dabei beginnt die Geschichte in dem kleinen Ort Baarìa auf Sizilien in den 1920er Jahren. Die Kulisse wird nicht verlassen, dafür ändern sich aber die Zeiten. Bis in die Gegenwart wird die Entwicklung der Personen, aber auch die Entwicklung des Ortes und natürlich der Region Sizilien sehr gut dargestellt. Da es den Charakteren vornehmlich um die Liebe zum Kino geht, könnte man meinen, die Story sei eng mit der persönlichen Geschichte des Regisseurs verbandelt. Als Drehort diente sogar Tornatores Heimatort Bagheria, welcher in sizilianischer Mundart in Baaría zu übersetzen ist. Das Örtchen liegt etwa 16 Kilometer von Palermo entfernt an der nördlichen Küste der Urlaubsregion. Seit jeher gilt das Umfeld als Rückzugsgebiet der Oberschicht. Urlaubern sei das Spielzeugmuseum Museo del giocattolo in Bagheria zu empfehlen

Baarìa hat durchaus das Potenzial, Urlaubsfreude mit einem Kinobesuch zu verknüpfen. Zwar betreibt der Film keine 150 Minuten dauernde Werbung für Sizilien als Urlaubsregion, weckt aber dennoch das Interesse tiefer in die sozialen Verwurzelungen der hier ansässigen Menschen einzutauchen.

Andreas Janßen

Datum: 14.05.2010

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Bagheria (Baarìa)
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