Spektakuläre Aktion der italienischen Behörden im Kampf gegen die Mafia: Im Rahmen von Razzien nahm die italienische Polizei in Neapel und auf Sizilien knapp hundert Personen fest, die als mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafia gelten. Die Aufsehen erregende Aktion zählt zu den spektakulärsten Operationen, die der italienische Staat in diesem Jahrtausend gegen die Mafia in die Wege geleitet hat.
Bei den Aktionen der italienischen Behörden, die von Experten als einer der erfolgreichsten Operationen im Kampf gegen die Mafia bezeichnet wird, wurden nicht nur Personen verhaftet: Außerdem beschlagnahmte die Polizei Besitz im Wert von rund 500 Millionen Euro, wie die italienischen Behörden im Anschluss an die Aktion stolz verkündeten. Der verantwortliche Leiter Giampaolo Ganzer verkündete im Rahmen einer offiziellen Presserklärung, dass die Mafia in der sizilianischen Stadt Catania und Umgebung ihre führenden Köpfe verloren hätten.
Die erste Razzia wurde im Großraum Neapel durchgeführt. Laut der italienischen Staatsanwaltschaft wurden bei dieser Aktion rund 50 Mitglieder des Mafia-Clans Lo Russo festgenommen. Vier Polizisten sind unter den verhafteten Personen: Sie stehen unter dem dringenden Verdacht, Bestechungsgelder von der Mafia kassiert zu haben. Bei der Operation in Genua wurden zudem Häuser, Konten und Fahrzeuge im Wert von insgesamt 60 Millionen Euro sichergestellt.
Bei der zweiten Operation in Catania konnten die Behörden 47 Verdächtige festnehmen. Der Vorwurf an die inhaftierten Personen: Sie sollen öffentliche Ausschreibungen gefälscht haben. Zu den auf Sizilien verhafteten Personen zählen einige sizilianische Politiker und Unternehmer. Auf Sizilien wurden Unternehmen, Fahrzeuge, Konten und Immobilien in einem Gesamtwert von etwa 400 Millionen Euro von den italienischen Behörden beschlagnahmt.
Christian Bathen
Datum: 07.11.2010
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