Ex-Präsident von Sizilien verurteilt

Ex-Präsident von Sizilien verurteilt
Ex-Präsident von Sizilien verurteilt

Schlag gegen die Mafia auf Sizilien: Der ehemalige Präsident der italienischen Region Sizilien, Salvatore Cuffaro, ist auf Grund seiner ungesetzlichen Machenschaften mit der sizilianischen Mafia von der italienischen Justiz rechtskräftig zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der ehemalige Politiker der italienischen Zentrumspartei UDC hat seine Strafe bereits antreten müssen.

Nun ist es endgültig amtlich: Das Kassationsgericht in Italiens Hauptstadt Rom hat das Urteil gegen Cuffaro nun in letzter Instanz und somit rechtskräftig bestätigt. Cuffaro, der ehemalige Präsident der Region Sizilien, hatte den zum engsten Kreis der sizilianischen Mafia-Kontakte zählenden Geschäftsmann Michele Aiello in Bezug auf offizielle Ermittlungen gegen ihn gewarnt. Nach Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft in Italien pflegte Aiello intensive Beziehungen zu dem sich auf der Flucht befindenden Mafia-Boss Bernardo Provenzano, dem Nachfolger des Paten Toto Riina. Aiello wurde bereits vor dem Prozess gegen Cuffaro zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nun muss also auch der Ex-Präsident von Sizilien auf Grund seiner Mafiakontakte ins Gefängnis und „gesiebte Luft atmen“. Cuffaro hatte sich im Vorfeld freiwillig der italienischen Polizei gestellt, als sich die allgemeine Beweislage erdrückend für ihn darstellte.

Fall Cuffaro: Beweislage gegen den Ex-Präsidenten von Sizilien erwies sich als erdrückend

In erster Instanz (der erste Prozess begann im Jahr 2005) war Cuffaro von der italienischen Justiz zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Zudem wurde der Ex-Präsident von Sizilien von sämtlichen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Nun wurde er in zweiter und zugleich in letzter Instanz zu insgesamt sieben Jahren Haft verurteilt. Die ermittelnden Behörden konnten abgehörte Unterhaltungen in die Beweislage integrieren, die während des Wahlkampfs im Jahr 2001 in der Wohnung eines Mafiabosses mitgeschnitten wurden. Der Inhalt der Gespräche belastete Cuffaro und weitere lokale Politiker schwer, da in den Gesprächen deren enge Beziehungen zur „Cosa Nostra“, der sizilianischen Mafia, thematisiert wurden. Cuffaros Name ist nachweisbar mehrfach in diesen Gesprächen erwähnt worden, wie verschiedene Medien in Italien meldeten.

Christian Bathen

Datum: 23.01.2011

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Sizilianische Mafia
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Nähere Informationen zur "Cosa Nostra", der sizilianischen Mafia.

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