Nachdem sich der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island anscheinend wieder so weit beruhigt hat, dass der Flugverkehr in Europa ohne Ausfälle über die Bühne gehen kann, suchen die Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden fieberhaft nach Lösungen, um ein ähnliches Chaos in Zukunft zu vermeiden. Neben Island zählt auch Italien zu den Ländern, die in Europa die meisten und aktivsten Vulkane beherbergen. Der Vesuv in Neapel und der Ätna auf Sizilien, Europas höchster Vulkan, sind die bekanntesten Beispiele. Außerdem gilt der Ätna, auf Sizilien zwischen Catania und Messina gelegen, als der aktivste Vulkan in Europa, der bisher letzte größere Ausbruch datiert vom 11. Mai 2008.
Der Ätna ist aber nicht nur eine der Hauptattraktionen beim Sizilien Urlaub, sondern rückt in naher Zukunft auch ins Zentrum des Interesses von EasyJet, einem Billigflieger aus Großbritannien. Alleine EasyJet kosteten die Aschewolken aus Island im April und Mai dieses Jahres geschätzte 50 - 75 Millionen Euro, weshalb die Airline nun eine Art Asche-Radar am Ätna auf Sizilien testen will. Das in Norwegen am dortigen Luftfahrt-Institut entwickelte und auf den Namen "Airborne Volcanic Object Identifier and Detector", kurz AVOID, hörende Gerät soll in der Lage sein, die für das bloße Auge meistens unsichtbare Aschewolken aufzuspüren, damit sie sicher umflogen werden können. Fred Prata, der geistige Vater von AVOID, vergleicht die Funktionsweise seiner Erfindung mit einem Wetter-Radar, der Flugzeuge vor Gewitterwolken und ähnlichen Unwettern warnt.
AVOID sichtet die Aschewolken, die von Vulkanen häufig auch bei Inaktivität produziert und ausgestoßen werden, bereits ab 100 Kilometer Entfernung und auf Flughöhen zwischen 1.500 und 15.000 Metern. Damit könnte nach Abschluss der Testphase ein reibungsloser Flugverkehr in Europa dank AVOID tatsächlich gewährleistet werden - den entsprechenden Testerfolg vorausgesetzt. EasyJet hat sich nun als erste Fluggesellschaft bereit erklärt, AVOID am Ätna in Italien an Bord von 12 Maschinen zu testen und sich darüber hinaus mit einer Million Euro an den Kosten zu beteiligen.
Kai Rebmann
Datum: 14.06.2010
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